nach der 2. OP und nicht wieder angesprungen ist mein linkes Stimmband.
Ich war heute wieder mal beim HNO zum Rundumguck. Hin und wieder soll man ja die Eignung der Hörgeräte überprüfen, da ist alles beim alten. Außerdem bin ich ein leistungsfähiger Cerumenproduzent, was alle 3-6 Monate mal rausgeschaufelt werden muss.
Bei der Gelegenheit macht man auch immer wieder mal eine Kehlkopfspiegelung, um zu sehen, was der gelähmte Recurrensnerv mit dem Stimmband macht oder eben auch nicht macht. Das linke Stimmband steht nach wie vor still in der Mitte, und das gesunde rechte kann das, was die Alltagsstimme anbetrifft, durch Training recht passabel kompensieren, mehr aber eben auch nicht. Daran hat sich leider bisher nichts geändert, und jetzt nach mehr als 2,5 Jahren wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nichts mehr ändern, so jedenfalls die Prognose des Arztes.
Es bleibt also dabei: Reden geht, schreien nicht. In größerer Runde und bei Hintergrundgeräuschen werde ich mich auch in Zukunft akkustisch nicht durchsetzen können. Und die Stimme wird auch zukünftig im falschen Moment komplett wegbrechen, wenn ich gerade mal nach einem normalen Satz etwas betonter sprechen will, weil gerade dann ein vorher mangels dichtem Stimmritzenschluss nicht effektiv abgehusteter Schleimklumpen sich auf das Stimmband setzt und dort kleben bleibt.
Während ich alles andere, auch die ständige Verschleimung der Bronchien, irgendwie gut managen kann, ist dieses unkalkulierbare Versagen der Stimme, meistens im unpassenden Moment, die nervigste Folge der Stimmbandlähmung. Dagegen kann ich auch nur bedingt vorbeugen, indem ich vor längerem Reden versuche, den bereits vorhandenen Schleim möglichst weitgehend loszuwerden.
Das klingt ein bisschen so, wie das was männliche Teenager während des Stimmbruchs ständig erleben. Die sind ja auch immer sehr genervt, wenn die Stimme in einem blöden Augenblick einfach überschlägt oder wegbleibt. Vermutich ist es schwer sich an so etwas zu gewöhnen, wenn man die Stimme viele Jahre völlig selbstverständlich genutzt und eingesetzt hat.
Bei mir macht die Stimme ja auch schon geraume Zeit zunehmend Probleme und jetzt wurde, so als Nebenbefund, eine Zyste im Hals gefunden. Das hat jetzt für mich allerdings keine Konsequenzen mehr. Wat es alles fürn Mist gibt. *kopfschüttel*
Ich wünsche Dir eine gute Woche
lieben gruss sue
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Ja so ähnlich ist das, nur dass die Stimme nicht irgendwie überschnappt oder so sondern von einem Satz auf den anderen komplett weg ist, kommt einfach nur heiße Luft. Erst nach einigem Husten und räuspern bin ich wieder zu verstehen.
Ich hab das mal bei einer meiner Kehlkopfspiegelungen mit stroboskopischer Viedoaufzeichnung gesehen, während der das passiert ist. Erst schwingt das gesunde Stimmband ganz normal, dann plötzlich zieht es Fäden zwschen den beiden und die pappen zusammen bzw. nix schwingt mehr. Sieht irgendwie witzig aus, ist aber blöd, weil’s fast immer unerwartet kommt.
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Lieber Karl,
hatte bis jetzt noch nicht gelesen oder auch nicht wahrgenommen, dass du bleibende Schäden durch die Operation hast. Das tut mir leid…und ich kann mir vorstellen, dass das in so manchen Situationen sehr unangenehm ist.
Sei lieb gegrüßt,
Sunny
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So ein Schmarrn! Ich kann mir gut vorstellen, wie einschränkend das oft im Alltag sein muss!!
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