Archiv | September, 2012

So heute nun

26 Sept

kam der Befund der Nachsorge von Anfang September.
Wie bereits am Untersuchungstermin erfahren, bietet der Ultraschall keinen Anhalt für irgendwelche Dinge, die in der Halsregion nichts zu suchen hätten. Tumormarker Tg ist nicht nachweisbar, die Tg-Antikörper, die die Messung ggf. stören könnten, sind zwar noch vorhanden aber etwas zurückgegangen, was immer positiv gedeutet wird.

Neben den auch diesmal grenzwertig erhöhten Leukos, was bei mir scheinbar normal, weil seit Jahren so ist, sind Phosphat und Vit. D zu niedrig. Offenbar brauch ich auch im Sommer etwas mehr als die 600-800 IE die ich zuletzt am Tag genommen hab, ab heute also ca. 2000 IE / Tag. Alles andere bleibt, wie es war.

Das Thema Nachsorge ist somit erstmal wieder für 5-6 Monate abgehakt.

Die bekannten Einschränkungen und Nebenwirkungen sind mehr oder weniger unverändert. Das linke Stimmband steht wie immer, Speichel- und Tränenproduktion sind immer noch gestört und daran wird sich wohl nichts mehr ändern. Die TSH-Supression macht immer noch bisweilen nervös und leicht reizbar, die Kreislaufbelastung ist allerdings seit der letzten Dosissenkung inzwischen schon merklich zurückgegangen, der niedriger dosierte Betablocker kann wohl so bleiben.

Die unmittelbaren psychischen Folgen der Diagnose können wohl als aufgearbeitet gelten. Diese Aufarbeitung hat allerdings unabhängig Dinge aufgedeckt, die einer weiteren Bearbeitung harren. Hierum will ich mich mit der Therapeutin, mit der ich die erste Intervention gemacht habe, bemühen, was im Moment allerdings noch von der Krankenkasse behindert wird, da sie inzwischen pensioniert und damit offiziell keine Vertragstherapeutin mehr ist.

Was für ein hirnrissiger Blödsinn: Weder an der Art noch an den Kosten der früher kassenvertaglich erbrachten Leistungen hat sich irgendetwas geändert, doch nun soll ich zunächst 10 Absagen von Vertragstherapeuten nachweisen, bevor an eine Bewilligung gedacht wird. So viele in psychoonkologischer Hinsicht kompetente Therapeuten, die obendrein eine anerkannte Therapierichtung vertreten, gibt es in zumutbarer Entfernung hier überhaupt nicht, geschweige denn Vertragstherapeuten. Außerdem befand sich meine Therapeutin auf einer Liste, die ich anlässlich einer Anfrage zur Erstintervention von eben dieser meiner Krankenkasse  erhielt.  An sich bin ich mit meiner Kasse im Großen und Ganzen recht zufrieden, aber gerade jetzt scheint dort der Amtsschimmel mal wieder laut zu wiehern, obwohl doch dort gar keine Beamten beschäftigt sind.

Eben in diesem Moment

18 Sept

war, und bin ich noch, eins mit mir und auf sonderbare Weise vollkommen zufrieden.

Ist das nicht wunderbar? Vielleicht hält es noch ein wenig an, aber auch so ist es gut.

Heute um 9 Uhr

3 Sept

dann also, Nachsorgetermin. Eigentlich bin ich diesmal nicht mehr nervös, obwohl es die ein oder andere Unklarheit gibt. Ich stehe so ein wenig neben mir und beobachte interessiert, wie ich den Termin ganz sachlich vorbereite:

Zettel schreiben mit der aktuellen Medikation, Änderungen festhalten, Befinden definieren inklusive Änderungen, Auffälligkeiten festhalten, offene Fragen notieren. Überweisung und Unterlagen einpacken.

Das Allgemeinbefinden hat sich kaum geändert, bis auf die Tatsache, dass der Blutdruck gesunken ist, was mich zur Reduzierung des Betablockers veranlasst hat. Die Erscheinungen der Polyneuropathie sind gleich geblieben, was die nur gelegentlich unangenehmen, sonst aber erträglichen Schmerzen betrifft, die Muskelzuckungen steigen langsam von den Beinen zum Rumpf un gelegentlich auch zu den Armen auf, muss vermutlich nochmal neurologisch geklärt werden. In Richtung Diabetes sollte wohl auch nochmal kritisch geschaut werden, bisher ließ sich das weder eindeutig festmachen noch gänzlich ausschließen. Wenn das als Ursache auszuschließen ist, bleibt nur die TSH-Unterdrückung als Ursache übrig. Dann muss überlegt werden, wie groß das Risiko wäre, diese weiter zu lockern.

Dagegen sprächen die (in meinen Augen) immer noch nicht befriedigend geklärten Antikörper gegen den Tumormarker Tg. Diese können zum einen die Messung unbrauchbar machen, indem falsch negative Werte gemessen werden, zum anderen kann aber muss  nicht ein Anstieg ein Hinweis auf ein Rezidiv sein. Bei der letzten Nachsorge waren die Antikörper gut messbar, was an sich nicht unbedingt schlimm sein muss, da diese bei vielen Patienten erst nach längerer Zeit, bei manchen gar nicht verschwinden. Der springende Punkt ist: Bei mir waren sie bereits Ende 2009 und Anfang 2010 schon zweimal nicht nachweisbar gewesen, wie ich jetzt nochmal nachgeschaut habe. Ein erneuter Anstieg danach ist nun nicht so erfreulich. Ich brauch da einfach mehr Klarheit, auch über die verwendeten Assays.

Seit ca. 4 Wochen habe ich einen leicht druckschmerzhaften „Knubbel“ am Unterarm, der mit etwas suspekt ist. Passt nicht in das Bild der bei mir auch vorkommenden Adenome, muss ich auch mal ansprechen.

Aber irgendwie lassen mich solche Überlegungen diesmal relativ kühl, offenbar will ich mir den Kopf darüber erst machen, wenn man was unternehmen muss, was ja auch nicht schlecht ist 😉