Archiv | April, 2014

Da war er wieder mal …

27 Apr

der Moment, in dem ich im Reinen war, mit der Welt und mir, wo alles gut oder vielleicht besser richtig war, für diesen Moment.

Das sind diese wunderbaren Momente, die, wenn man sie wahrnimmt meist schon wieder verflogen sind. Aber sie waren da, und das hinterlässt ein jedesmal Gefühl von Zufriedenheit., und das Bewusstsein, dass es sie noch gibt, auch wenn man zuvor daran gezweifelt hat.

Es sind bei mir keine Glücksgefühle aber das Bewusstsein, dass ich in diesem Moment nichts anderes anstrebe. Dann ist „Gelâzenheit“, ich kann alles so sein lassen, wie es gerade ist, oder auch „Gleichgültigkeit“ jedes ist gerade so gleich gültig wie das andere, in gleicher Weise akzeptabel.

Das gute an diesen Momenten, auch wenn sie flüchtig sind, ist, dass sie stets noch eine Weile nachwirken, auch jetzt noch.

 

P.S.

Und manchmal glaube ich, dass Bügeln, auch wenn es in einer anderen Form geschah als früher und viel mehr Konzentration bedurfte, immer noch eine sehr kontemplative Tätigkeit sein kann,  😉

Hm, Hm

16 Apr

heute war die vorgezogene Nachsorge, um 3 Monate vorgezogen, weil da ja beim letzten Mal im Januar links ein nicht ganz eindeutiger vergrößerter Lymphknoten zu sehen war. An sich hat ja jeder alle Nase lang mal einen vergrößerten Lympknoten irgendwo, vorzugsweise auch im Hals, eine Erkältung, ein Problem an einem Zahn irgendein Infekt, schon schwillt einer in der Nähe an. Nun ist das papilläre SD-Karzinom (das häufigste und das, was mich betrifft) ja dafür bekannt dass es allermeistens zuerst in die benachbarten Lymphknoten metastasiert, was es einerseits einfacher zu therapieren andererseits aber eben auch anfällig für falsche oder eben gelegentlich auch richtige Alarme macht.

Heute nun gab es links im Kinnwinkel immer noch einen vergrößerten LK, der aber abgesehen von der Größe nicht unbedingt auffällig ist, andererseits ist eigentlich weder eine Infektion noch dort ein Zahnproblem bekannt, ich müsste also den Zahnarzt beim nächste Woche sowieso anstehenden Besuch bitten, da mal genauer zu schauen und ggf. mal eine Übersichtsaufnahme zu machen, vielleicht versteckt sich da ja was. Auf der anderen Seite findet sich hingegen ein wenig vergrößerter nicht ganz regelrechter LK, der zwar nicht hoch verdächtig aber eben auch nicht wirklich normal aussieht. Also immer noch nichts eindeutiges. Ich weiß ja, dass man in der Medizin nicht wirklich Eindeutigkeit fordern kann, aber es ist eben trotzdem irgendwie blöd.

Die beim letzten Mal weder signifikant gestiegenen noch gefallenen Antikörper gegen den Tumormarker Thyreoglobulin sollten nach Ansicht der diesmal untersuchenden Ärztin (meine Stammnuklearmedizinierin war leider diesmal wieder verhindert) eigentlich die Verlässlichkeit nicht stören, ein Konsensuspapier einer Reihe europäischer Fachmediziner sagt allerdings was anderes. Angesichts des ursprünglichen Tumorstadiums pT3 und der Tatsache, dass die TG-Antikörper früher in der ersten Zeit nach der Radioiodtherapie schon mal nicht nachweisbar waren,  fand die Ärztin aber unabhängig vom Ergebnis des für diesmal noch ausstehenden Labors ein diagnostisches Ganzkörperszintigramm im Sommer nach 5 Jahren sowieso angebracht, womit ich ebenfalls bereits geliebäugelt hatte.

Ich bin zwar nur begrenzt wild auf eine erneute Einnahme von radioaktivem Iod, aber die diagnostischen Dosis ist im Vergleich zu therapeutischen doch ziemlich klein. Einen Thyreoglobulinwert unter Stimulation durch rhTSH würde ich vermutlich sowieso nicht unter ambulanten Bedingungen bezahlt bekommen, weshalb man einmal stimuliert auch gleich eine Radioioddiagnostik mit machen kann. Sollte sich wider Erwarten dabei eine pathologische Speicherung zeegen würde in Mainz gleich eine Therapie mit entsprechend höherer Dosis angeschlossen. Andere Bildgebungen sind erstmal nicht geplant, es sei denn, es ergäbe sich ein Anlass dazu aus dem Labor und/oder der Radioioddiagnositk im Sommer. So werde ich mich denn irgendwann im Sommer nochmal einige Tage auf die Isolierstation der Mainzer Uniklinik legen. Würzburg, wo vor 4,5 Jahren die Radioiodtherapie gemacht wurde, ist kompetenzmäßig nach der Emeritierung des damaligen Chefs ein wenig ausgeblutet, sodass es mich nicht mehr zwangsläufig dorthin zieht, wenngleich ich mich damals dort sehr wohlgefühlt habe. Die zuständige Oberärztin in Mainz kenne ich anlässlich anderer Gelegenheiten bereits persönlich und denke mit ihr auszukommen. Eine halbwegs passende Wellenlänge ist mir neben der Fachkompetenz auch immer wichtig, weshalb ich speziell nicht in die räumlich nähere Uniklinik Frankfurt gegangen wäre, und das war unter anderem auch der Grund, warum ich zur Nachsorge diese Praxis in Wiesbaden ausgewählt habe, statt eine nähere Alternative zu wählen.

Sammeln

10 Apr

mich selbst, nachdem die letzten Wochen in vielerlei Hinsicht anstrengend, besonders psychisch waren.

Wir leben ja nun schon fast 20 Jahre immer mal mehr mal weniger nah am wirtschaftlichen Limit, aber nie weit weg davon. Große Sprünge waren nie machbar, Urlaub nur alle paar Jahre mal. Allerdings waren die letzten beiden Jahre ganz besonders bescheiden und die letzten Monate obendrein nochmal um einiges bescheidener. Nachdem ich im Zusammenhang damit heute einen unangenehmen Besucher erfolgreich hinter mich gebracht hab, ist ein wenig Durchatmen angesagt. Eine Lieferung im Gesamtwert von knapp 2000 EUR ist ebenfalls beim Kunden und nun muss man auf’s Geld warten. Aber immerhin ist der schwarze Peter in diesem Fall nicht mehr bei mir. Nach all der Zeit lasse ich mich speziell von wirtschaftlichen Problemen immer noch mächtg ausbremsen, obwohl gerade in solchen Situationen umsichtiges aber umfangreiches Handeln besonder angebracht wäre. Nun, es besteht leise Hoffnung auf Besserung.

Komischerweise hatte ich gestern in der Logopädie, zumindest auf meiner „guten Seite“ mit dem Kopf leicht nach links gedreht eine unheimlich stabile und belastbare Stimme wie schon lang nicht mehr. Ich konnte fast 45 Minuten mher oder weniger ununterbrochen reden, ohne dass die Stimme größere Aussetzer hatte. Danach zu Hause war sie dann allerdings schon ziemlich fertig, aber heute war sie wieder gut. Ob das mit der vollbrachten Auslieferung zu tun hatte, weiß ich nicht, jedenfalls war ich recht entspannt, was auch dem Logopäden auffiel.

Jetzt muss ich mich an ein paar liegengebliebene organisatorische Dinge begeben und unter anderem mich ein bisschen auf die von meiner Ärztin gewünschte vorgezogene Nachsorge nächste Woche vorbereiten. Insbesondere will ich mir für mich klarmachen, was ich in Falle welchen Ergebnisses bzgl. des unklaren Lymphknotens zu tun oder anzuregen gedenke. Natürlich werde ich die Vorschläge meiner Nachsorgeärztin hören, aber ich möchte mir vorher im Klaren sein, welche Optionen für mich infrage kommen, und darüber denke ich lieber vorher in Ruhe nach als erst beim Arztgespräch.

Ein paar neue Optionen geschäftlicher Art müssen auch bedacht werden. Es tun sich eventuell noch zwei oder drei Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit anderen auf. Da muss ich mir klar werden welches die Prioritäten sind. Langfristigkeit vs. schnelle Realisierbarkeit, Zusammenarbeit mit langjährigem Geschäftspartner vs. neuem Kontakt. ect.

Ein lieber Mensch, Naturwissenschaftler und Zen-Lehrer, in dessen Gruppe ich vor gut eineinhalb Jahren einige Male mit gesessen habe, schickte mir nun grad heute eine Mail mit einigen neuen Informationen unter anderem zu neuen Angeboten und zum ersten Mal auch einer Art Sesshin, wozu auch eine Einführungsveranstaltung gehören würde. Beides sehr verlockend und ich könnte mir eigentlich auch gut vorstellen jetzt wieder regelmäßig die Praxis aufzunehmen, was in einer festen Gruppe leichter fällt. Auf der anderen Seite kostet das alles Geld, keine Riesenbeträge aber eben Geld, was ich zur Zeit einfach nicht habe.

Für all das muss ich mich sortieren.

Flow

4 Apr

Ein bereits etwas aus der Mode gekommenes ehemaliges Modewort. Ich wäre eher für sowas wie tätige Meditation oder meditatives Arbeiten. Im Zen sagt man wohl Samu. Flow ist aber kürzer 😉

Ich merke, dass dieser Zustand von Versunkenheit in eine Tätigkeit bei gleichzeitig hoher Konzentration mir in letzter Zeit sehr abhanden gekommen ist. Und ich habe das Gefühl, dass dabei auch die allegemeine Achtsamkeit gelitten hat.

Ein abendlicher Chat, und ein wenig auch ein Kommentar von vorhin, hat mich gerade darauf aufmerksam gemacht, dass es Zeiten gab, in denen manche Tatigkeit öfter mehr oder weniger zur Meditation wurde, die eine mehr , die andere weniger. Ich habe außerdem das Gefühl, dass dieses Abhandenkommen umso eher passiert, je mehr Belastungen, besonders psychischer Art, mich bedrücken, obwohl doch gerade dann achtsames Tun und Denken am wichtigsten wären.

Nun die Erkenntnis ist zumindest der erste Schritt, der getan werden muss, bevor sich etwas ändern kann. Und ich werde versuchen diese Erkenntnis etwas mehr im Bewusstsein zu behalten, um vielleicht wieder öfter den „Flow“ beim Tun zu finden.

Und wie vorhin erwähnt, Meister Eckhart sollte ich mal wieder vorkramen. Und nebenbei, die zu schreiben, hat mich bedeutend „runtergebracht“, was auch nicht schlecht ist 😉