Noch ein interessanter Text über Stählin. Und ein schönes Lied, das ich mir grad mehrfach wiederholt Strophe für Strophe an- und jedesmal neu höre.
Christof Stählin – Die Zypressen
vom Album: Auf einem anderen Blatt, 1997
Christof hatte die Fähigkeit, sich vorübergehend in übersehene Details dieser Welt zu verlieben und den ganzen Rest zu vergessen. Er zitierte gerne Gontscharows Oblomow, der sich ziel- und gedankenlos auf seinen Diwan legte, „um sich der Sache ganz zu widmen“.
Für die Regie zu „Schluchten des Alltags“ fragte mich Christof, ob ich ihm helfen würde, ein Bühnenprogramm ohne Pointen zu bauen. Das fand ich eine gute Idee. Ich strich ihm sämtliche Pointen raus. Kurz vor der Premiere knallte er einen Ordner auf den Tisch und sagte: „Du, ich hab’s mir überlegt. Es müssen doch noch Pointen rein.“ Der Ordner war beschriftet mit „Pointen“. Zum Glück konnte ich ihn davon abbringen. Ich kannte seine Nervosität vor Premieren. Er hatte mir einen klaren Auftrag erteilt, und diesen würde ich, wenn es sein musste, auch gegen seinen Widerstand durchsetzen. Je näher…
Ursprünglichen Post anzeigen 401 weitere Wörter
Kommentar verfassen