Archiv | Januar, 2016

Kann schon sein,

28 Jan

vermutlich grad hinter der nächsten Ecke, man muss wohl einfach nur genau hinsehen …

Zur Beachtung empfohlen: Time

17 Jan

Tom Waits’ «Time» – from the album «Rain Dogs» (1985) «Time» features some of Waits’ most richly evocative songwriting – with metaphors that bring the song to vivid life. Consider these…

Quelle: Time

Die Tinni Tussi

17 Jan

Hin und wieder mal ein Ohrgeräusch werden die meisten kennen, „es klingelt im Ohr, jemand denkt an mich“. Das hatte ich auch bisweilen, und ich habe das weiter nicht beachtet.

Vor längerem hatte ich mal eine Festplatte in einem meiner Rechner, die, wohl aufgrund eines Lagerschadens den Geist aufgab, wobei ich einen – gottseidank kleinen – und nicht allzu wichtigen Teil meiner Kundendaten verlor. Damals waren Backups noch nicht so einfach wie heute mit großen mobilen Festplatten, DVD Brenner gab es erade erst und die waren sehr teuer, Backups auf CDs waren langsam und brauchten einen ordentlichen Stapel Medien. Natürlich habe ich die Prozedur danach dann häufiger gemacht. Jedenfalls machte die Platte kurz vor ihrem endgültigen Tod ein ziemlich unangenehmes hochfrequentes kreischendes Geräusch, das mit gut in Erinnerung ist.

Im Früsommer letzten Jahres hatte ich genau dieses Geräusch wieder im Ohr, genauer in beiden Ohren. Trotz nun sehr regelmäßiger Backups wäre mir ein Plattentod zu dem Zeitpunkt mehr als ungelegen gekommen. Allerdings waren den ausgelesenen SMART-Werten zufolge keine Probleme bei der Platte erkennbar. Da noch ein zweiter Rechner in meinem Büro lief, näherte ich mich diesem, und das Geräusch veränderte sich in keiner Weise als ich mich durch den Raum bewegte. Ich verließ das Büro, und auch dann änderte sich nichts, auch nicht im Freien. Damit war klar, dass das Geräusch in meinem Kopf, in den Ohren aber in jedem Fall in mir entstand. Ich hatte im nachhinein das Gefühl, das – bedeutend leiser – schon früher hin und wieder wahrgenommen zu haben. Zunächst verschwand das Geräusch auch wieder nach Stunden und tauchte sporadisch immer mal wieder lauter oder leiser erneut auf. Ein Besuch beim HNO-Arzt bestätigte dann den Verdacht, dass es sich wohl um Tinnitus handeln würde. Er bot mir eine Noteinweisung zur stationären Infusionsbehandlung an, die ohne „Notfall“ normalerweise nicht von den Krankenkassen bezahlt wird. Eine kurze Recherche ergab dann auch den Grund dafür: Die Wirksamkeit im Bezug auf Tinnitus ist mehr als fraglich, und die Therapie wird außer in Deutschland kaum mehr angewandt. Ich habe dann auch darauf verzichtet, zumal das Ohrgeräusch zum damaligen Zeitpunkt schon etliche Wochen alt war und deshalb eine Wirksamkiet der Behandlung erst recht fraglich war, und da es mir eher ein Ansatz ähnlich der Homöopahtie erschien, hauptsächlich Placebowirkung, die umso größer ist, je mehr man dran glaubt. Dafür waren mir dann eine knappe Woche Arbeits- und Einkommensausfall doch zu schade, weil ich mir das damals und auch jetzt nur in absoluten Notfällen leisten würde.

Alles, was ich weiter über Tinnitus herausfand, war, dass erfolgreiche Ansätze im wesentlichen darauf beruhen, das Geräusch entweder ignorieren zu lernen oder, und das sind die eher experimentellen Ansätze, durch gefilterte eingespielte Geräusche oder Musik, das Gehör „umzutrainieren“, weil offenbar, an welcher Stelle weiß man nicht so genau, das Geräusch irgendwo im Kopf auf dem Signalweg von der Schnecke ins Bewusstsein entsteht. Eine mögliche von vielen diskutierten Ursachen könnte ein Hörschaden/Hörverlust bei bestimmten Frequenzen sein, die dann im ankommenden Spektrum fehlen und durch ein Ohrgeräusch in diesem Bereich „aufgefüllt“ werden. Das wäre plausibel, da ich im Laufe der Jahre eine „Delle“ im Hörfrequenzgang erworben habe, die allerdings zumindest zum Teil durch Hörhilfen ausgeglichen wird. Die Technik dieser Hörhilfen ist nicht die allerausgefeilteste, denn als ich die erwarb, waren die Kassenzuzahlungen zu den Kosten noch deutlich bescheidener als heute und mit erträglichem Beitrag meinerseits waren nur Geräte der untersten Mittelklasse drin, deren Standard heute bei deutlich niedrigerem Preis eher am untersten Ende der Komfortskala anzusiedeln wäre. In 1,5 Jahren ist allerdings eine neue Verordnung möglich, mit Geräten, die allein zum Preis der Kassenerstattung schon erheblich über dem dem Standard meiner jetzigen liegen werden.

Bezüglich des Tinnitus habe ich mich vorerst für ignorieren entschieden, was mir im Großen und Ganzen auch ganz gut gelingt, wenn ich beschäftigt bin, z.B. bei konzentrierten Arbeiten, bei denen mich auch ein in Ruhe als ziemlich laut empfundenens Ohrgeräusch nicht sonderlich stört. In Ruhe kann es schon mal etwas lästig werden, abhängig von der Tagesform. Gestern empfand ich das zeitweise schon als ziemlich  laut, heute fällt es auch beim Hinhören kaum auf.

Ich habe also eine neue Begleiterin in meinem Leben, die Tinni Tussi. Sie ist machmal ein wenig lästig, aber da ich sie inzwischen ganz gut kenne, gelingt es mir meistens sie nicht zu beachten, wenn ich sie grad mit ihrer Aufdringlichkeit nicht brauchen kann, sie ist auch eher etwas eintönig.

Aus verschiedenen aktuellen Anlässen

12 Jan

Verhärtet nicht Eure Herzen.

Da passt alles

9 Jan

finde ich. Dieser Auftritt war ein Beifang, der sich auf der Suche nach ganz anderem ergeben hat, wie schon öfter. Aber ich bin froh, das gefunden zu haben.

Es sind ein paar meiner Lieblingsmusiker dabei. Herbie Hancock sowieso, dass ich ihn sehr mag, habe ich schon öfter angemerkt. Lionel Louke, der schon länger mit Hancock zusammen spielt, und den ich mit ihm zusammen in Darmstadt erleben durfte. Vinnie Colaiuta, Greg Phillinganes und Tal Wilkenfeld, die ich für eine der talentiertesten jungen Bassplayer halte, und singen kann sie auch, wie man ab ca. 16:00 hören kann. Kristina Train kannte ich noch nicht, sie passt aber ebenso perfekt hinein. Alle harmonieren so wunderbar zusammen. Ich komme in Schwärmen, vielleicht bin ich zu euphorisch, aber das gefällt mir so gut. Das Ganze ist was länger, aber ich glaube, es lohnt sich ganz zu hören, inklusive der – wieder mal – ganz anderen Version von Chameleon am Ende.

Franzosen

3 Jan

habe ich offenbar zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl sie mir bzgl. Jazz durchaus ein Begriff waren und sind. Jean Luc Ponty, Django Reinhardt, Jaques Loussier und etliche andere sind mir auch schon in meiner Jugend begegnet und haben mich erfreut. So richtig beschäftigt habe ich mich mit dem französischen Jazz eigentlich nicht und außer von Loussier habe ich auch keine Tonträger.

Ich habe unlängst ein Interview mit Doldinger gesehen, in dem er gefragt wurde, ob es einen spezifisch deutschen Jazz gäbe. Er meinte, es gäbe wohl eher einen europäischen, auch im Hinblick auf die Franzosen.

Bei Lu wurde ich auf ein französisches Trio aufmerksam gemacht und zum Stöbern angeregt. Dabei wurde ich auf zwei weitere französische Musiker aufmerksam. Die mich spontan begeisterten.

Zum einen ist dies Richard Galliano, der außer seinem Mitwirken in vielen verschiedenen kleinen Jazz-Combos bei diversen Festivals auch eine Art Neuinterpretation der Musette geschaffen hat.

Und zum anderen ist es ein  „Teufelsgeiger“, Didier Lockwood, hier mit einem Standard. Ich glaube, dass man an der Interpretation von Standards gut sehen kann, wo die Besonderheiten des jeweiligen Interpreten liegen. Allerdings ist Lockwood noch um einiges vielseitiger, als es dieser Titel andeutet.

Beide „entdeckt“ habe ich bei einem Konzertmitschnitt vom Montreux Jazz Festival zusammen mit Bireli Lagrene, bei dem die Vielseitigkeit der beiden besser zum Ausruck kommt als bei den einzelnen Titeln. Ein Besuch dieses Festivals wäre seit langen Jahren ein Traum von mir.

Natalie Cole

2 Jan

ist an Silvester gestorben, als letzte in einer für mein Empfinden zu langen Liste von Musikern und Künstlern im Jahr 2015. Über ihr Leben muss man sich an solcher Stelle nicht auslassen, das steht ausführlich öffentlich zu lesen. Sie war vielleicht nicht ganz so bekannt wie andere große Jazz- und Soulsängerinnen und hat wohl auch ein wenig im Schatten ihres berühmten Vaters gestanden. Es gab auch schon vor diesem hier Blogbeiträge zu ihrem Tod. Dieser ist mir trotzdem ein Anliegen, denn sehr viele Sängerinnen ihres Formats gibt es nicht mehr, und von denen, die es gibt, sind auch schon einige nicht mehr die Jüngsten. Ein klein wenig möchte ich auch die Aufmerksamkeitsverhältnisse z.B. anlässlich des Todes von Lemmy Killmister wieder gerade rücken, der sicher auch eine große Lücke hinterlässt, dessen Ableben aber doch ganz ungleich höhere Wellen geschlagen hat.

Zunächst also noch ein virtuelles Duett mit ihrem Vater, nicht „Unforgettable“, das gab es schon an anderer Stelle, sondern „When I Fall In Love“, das ich auch sehr emotional empfunden habe.

Dann einen Standard, den es in unzähligen Versionen gibt, und der mir in fast allen gefällt, so auch besonders in dieser.

Einmal hat sie ein tribute für die große Aretha Franklin gesungen und dabei ihr eigenes großes Talent offenbart.

Und folgerichtig hat gestern Aretha Franklin ein tribute für Natalie Cole gesungen, eine etwas verwackelte Aufnahme der Verbeugung einer ganz Großen.

Man wird sie vermissen.

 

A Jazz Holiday

1 Jan

Ein paar hab ich noch bis zum 6.1.

Manche sagen ja Dixiland wär gar kein richtiger Jazz. Kann man sehen wie man will. Heiter ist es trotzdem meistens. Deshalb hier mal drei Titel ohne weiteren Kommentar.