Steinreich

9 Okt

war ich seit einiger Zeit, leider nur, was meine linke Niere betraf, schon seit vielen Jahren. Seit einer Notaufnahme im Juni mit dem Beschluss nun endlich die schon mehrfach angedachte und auch angegangene endgültige Steinsanierung jetzt konsequent bis zum Abschluss zu betreiben, gab es insgesamt 4 Krankenhausaufenthalte, und heute werde ich wohl zumindest wegen dieser Baustelle zum letzten Mal entlassen.

Die Nierensteine gibt es seit 2006, vermutlich auch schon länger, aber da gab es die erste Kolik. Sanierungsversuche, geplante und angefangene gab es mehrere. Zwei mussten abgeblasen werden wegen kurzfristiger dringender anderer Baustellen, ein weiterer wurde wegen eines Gerätedefekt vorzeitig beendet.

Diesmal sollte es also endgültig sein. Leider erwiesen sich die Versuche mit Stoßwellen die Steine zu desintergrieren und die Fragmente zum Spontanabgang zu bringen als erfolglos. Es zerlegten sich zwar zwei Konkremente, aber keines der Fragmente ging ab. Von weiteren Versuchen mit Stoßwellen wurde daher abgesehen und eine Harnleiterschiene zur Aufdehnung des Harnleiters eingelegt, um anschließend über eine Nierenspiegelung zur versuchen die Fragmente ggf. unach weiterer Zerkleinerung mittels Laser zu bergen.

Der Eingriff fand am vergangenen Freitag unter Vollnarkose statt und war insofern erfolgreich, als alle frei im Hohlsystem der Niere befindelichen Fragmente und weitere Konkremete geborgen werden konnten. Zwei weitere Konkremente, die in der CT-Bildgebung eigentlich auch als frei im Hohlystem der Niere liegend erschienen, sind mit Urothel überzogen und quasi mit dem Nierengewebe verwachsen, sodass sie nicht geborgen wurden, was auch nur unter Schwierigkeiten möglich gewesen wäre. Diese Reststeine stellen aber keine Gefahr für weitere eschwerden dar, weil sie ortsfest sind.

Noch sind die die Harnwege leicht gereizt und das mir schon bekannte Fremdkörpergefühl der eingelegten Harnleiterchiene irritiert und führt, da sie mit ihrem unteren Ende die Blasenwand reizt, gelegentlich zu Dranginkontinenz. Insgesamt war der Eingriff aber besser erträglich, als in meiner Vorstellung, auch weil ich durch die Vollnarkose von den Manipulationen nichts mitbekommen und vor allem nicht gespürt habe.

7 Antworten zu “Steinreich”

  1. Myriade 9. Oktober 2016 um 11:35 #

    Freut mich für dich, dass der Eingriff zum größten Teil ein Erfolg war

    Gefällt 1 Person

  2. Trippmadam 11. Oktober 2016 um 08:52 #

    Gute Besserung!

    Like

  3. Die Ton-Trägerin 11. Oktober 2016 um 14:05 #

    Gute Besserung!

    Like

  4. sue 13. Oktober 2016 um 01:31 #

    Ach Mensch, da kann ich ja leider sehr gut nachfühlen. Ich bin noch immer mehr als glücklich, nach über vier Jahren Dauerzirkus mit der Schiene, das Ding wieder dauerhaft los zu sein.
    Weiß man bei Dir welcher Art die Steine waren ? Dann kann man ja wenigstens versuchen gegen Neubildung etwas zu tun. Bei mir wurde das leider nie festgestellt und ich weiß nicht, wie ich vorbeugen könnte. Man vermutet ja Rhabarber (also Ca) als Auslöser, aber man weiß es leider nicht sicher. Mein Stein war, durch die nach Koliken gelegte Schiene, unbemerkt abgegangen. Danach hatte ich eine Harnleiterstenose und musste die Schiene (irgendwann eine „Tumorschiene“) bis vor kurzem, ständig wechseln lassen (mein Körper fing an, allergisch auf den Fremdkörper zu reagieren)
    Dann war diese Stenose vor kurzem, plötzlich wieder weg *yeah*.

    Von mir auch GUTE BESSERUNG
    Gruß
    Sue

    Gefällt 1 Person

    • Karl 13. Oktober 2016 um 11:05 #

      Ja, ich hatte die erste Kolik 2006, und da ist ein Fragment abgegangen. Da konnte man die Steinart bestimmen als Calciumoxalat.
      Da sollte man dann zur Metaphylaxe vor allem oxalathaltige meiden, und da steht natürlich an erster Stelle Rhabarber aber auch z.B. Tomaten, Kakao, und Spinat sowie einige andere. Am wichtigsten ist aber wohl für einen möglichst wenig konzentrierten Urin zu sorgen, indem man kontinuierlich über den Tag und vor allem auch abends trinkt, auch wenn das gelegentlich zu nächtlichen Toilettengängen führt. Hab ich alles gemacht, mal mehr mal weniger diszipliniert. Aber offensichtlich arbeitet die linke Niere anders als die rechte, die völlig steinfrei war und ist. Letztlich sagen die Urologen, dass man vermutlich nicht viel gegen die Steinbildung links tun kann. Jetzt da sie leer ist (zumindest was das Hohlsystem betrifft) gibt es eine Chance, dass es eine längere Weile dauert, bis da wieder Problemsteine entstehen. Eine Garantie gibt es allerdings nicht.

      Like

      • sue 13. Oktober 2016 um 12:02 #

        Alles Lebensmittel die ich sehr gerne mag und auf die ich ungern komplett verzichte. Angebl. soll es helfen, wenn man beim Verzehr schon gleich Ca mit anbietet, also Rhabarber mit Sahne und Tomaten mit Käse….
        Vermutlich bleibt am Ende nichts weiter, als Daumendrücken 🙂
        LG
        Sue

        Gefällt 1 Person

Trackbacks/Pingbacks

  1. Steinbruch reloaded | Kall's Einwürfe - 2. Februar 2018

    […] hätte nach dem Eingriff 2016 ja alles bis auf zwei von Nephrothel überwachsene Steine, die stabil liegen und somit harmlos sein […]

    Like

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

%d Bloggern gefällt das: