Tag Archives: Verstehen

Depression ist

14 Jan

wenn Gefühle verloren gehen, positive wie negative. Die positiven meist eher als die negativen.

Genauer geht eigentlich die Fähigkeit verloren zu fühlen, wirklich und echt zu fühlen. Sich wirklich zu freuen, aber auch vielleicht zu trauern, also zum Beispiel auch weinen zu können.

Die Fähigkeit zur Freude an Dingen, Tätigkeiten oder Ereignissen, zum Genuss verschwand als erstes. Nicht völlig vielleicht, aber weitgehend und in wirklich schlimmen Phasen ganz. Dabei ist zumindest mir dabei rational völlig klar, dass dies Gelegenheiten sind, bei denen ich früher große Freude und Genuss empfunden hätte und ich mich frage, warum das gerade jetzt nicht so sein kann. dabei kann es sich um alltägliche oder auch sehr außergewöhnliche Anlässe handeln.

Wie das ist, wenn die Freude auch bei einem an sich unglaublich positiven Geschehen ausbleibt und wie schön, wenn sie dann doch mal wirklich spürbar wird, hatte ich schon mal beschrieben.Der Verlust beschränkt sich aber eben nicht nur auf Freude, es ist ein genereller Verlust an der Fähigkeit – intensiv und selbst – zu fühlen. Nicht unbedingt ein Verlust von Empathie, die hat aber nicht nur mit dem eigentlichen Fühlen zu tun sondern auch mit rationalem nachvollziehen des Erlebens anderer, hat ein wenig mehr Abstand zu mir.

Gestern nun durfte ich ein anderes Gefühl wieder erleben. Tiefe Trauer und (Mit)Betroffenheit. In den letzten Jahren fiel es mir zunehmend schwerer wirkliche Trauer zu empfinden, am ehesten noch über den Verlust der Fähigkeit intensiv zu fühlen. Verluste waren bedauerlich, klar. Aber es war ebenfalls eher eine rationale Angelegenheit. Das begann im Rückblick mit dem Tod meiner Mutter vor mittlerweile über drei Jahren. Wirklich bewegt war ich nur kurze Momente.

Gestern war das anders. Vielleicht war es die Wahrnehmung Teil einer wirklich großen Gemeinschaft rund um die Welt zu sein. Es war eine memorial/tribute Veranstaltung für Mike Taylor, die live gestreamt wurde. Vielleicht war es, weil ich mich persönlich dem Verstorbenen so nahe gefühlt hatte. Ich weiß es nicht. Ich wurde selten, auch in meinem „alten Leben“ so bewegt wie von dieser Veranstaltung. Ich konnte weinen, nach ziemlich langer Zeit einmal wieder. Ich habe nicht oft in meinem Leben geweint. So traurig der Anlass war, es fühlte sich heilsam an und als ein gutes Gefühl intensiv zu fühlen, was ich lange nicht mehr hatte. Und noch hält es an, und immer noch fühlt es sich gut an.

Depression ist

4 Jan

ein Arschloch, das vor keinem halt macht.

Sie kann jeden treffen, auch Menschen, die „sowas“ studiert haben, die sich mit Trauer auskennen, von denen man dachte: Wenn jemand in sich ruht, dann der.

Menschen die – ebenso wie ich – rational völlig klar begriffen haben, dass das, was sie da tun, und was mit ihnen geschieht nicht vernünftig ist. Und es passiert ihnen doch.

Und sie funktionieren in bestimmten Bereichen ganz gut – genau wie ich – und in anderen manchmal überhaupt nicht – genau wie ich, was es für andere noch schwerer macht es zu begreifen.

„Aber du kannst doch …“ „Da geht es doch auch …“

Depressive sind sich so ähnlich und so verschieden.

https://bestatterweblog.de/die-stell-dich-nicht-so-an-krankheit/

Mit Vorsicht zu genießen

4 Jan

ist dieser Beitrag. Es geht – wieder mal – um Depression. Es ist ein Video, ein Gedicht. Eine Konversation, der Versuch zu erklären, was offenbar so schwer zu verstehen ist und von manchen auch vielleicht nicht verstanden werden will.

Mit Vorsicht zu genießen, weil es triggern könnte. Mich hat es berührt, aufgewühlt und mir Tränen in die Augen getrieben, weil ich einiges wiedererkannt habe, aus meinem eigenen Erleben, meinen Versuchen zu erklären, dem Scheitern dabei. Den Versuchen einer mir sehr nahestehenden Person, sich zu erklären und deren Scheitern dabei. Nicht meiner Mutter, der kann ich nichts mehr erklären. Als sie noch lebte, konnte ich es mir selbst noch nicht erklären geschweige denn ihr und ich war mir selbst nicht bewusst was mit mir war und sich in mir und meinem Kopf entwickelte (und kann es immer noch nicht vollständig).

Kurzum man sei gewarnt, weshalb hier zunächst mal eine Pause steht.

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Auf einem fremden unbewohnbaren Planeten, der später Heimat meiner Kindheit und Jugend war

22 Okt

Lebte, nein überlebte ein 15 jähriges jüdisches Mädchen zusammen mit seiner Schwester die letzte Zeit des zweiten Weltkrieges.

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Es ist stille geworden

10 Feb

auf diesem Blog.

Das liegt an verschiedenen Dingen, positiven wie negativen.

Einmal hatte ich, endlich, in den letzten paar Wochen wieder ein paar mehr Aufträge, nachdem es Ende Dezember und Anfang Januar traditionell ruhig war, was prinzipiell gut ist, aber nicht immer vollständig zu bewältigen war, obwohl ich das noch vor vielleicht 4 Jahren „mit links“ geschafft hätte. Dann war ich ehrenamtlich verstärkt für meinen Verband unterwegs, was auch in Zukunft so sein wird. Auch wenn das paradox scheinen mag, wo ich doch durch die Depression immer wieder sehr eingeschränkt in meiner Leistungsfähigkeit und -kraft bin, werde ich mein diesbezügliches Engagement verstärken, weil ich zum einen die Notwendigkeit sehe und zum anderen daraus auch erheblich Kraft und Sinn für mein übriges Leben ziehe. Ich werde mich für ein führendes Amt zur Wahl stellen und meine Aktivitäten gleichzeitig in einem bestimmten Bereich ausbauen aber auch auf diesen fokussieren.

Dann hatte ich vor zwei, drei Wochen wieder intensiveren Besuch der alten schwarzen Dame, was immer sehr lähmend wirkt. Obwohl es mir im Durchschnitt eher besser geht, kommen diese verstärkt depressiven Phasen immer wieder vor, die bei mir typischerweise eher kurz im Sinne von einer oder vielleicht zwei Wochen sind, in denen meine eingeschränkte Leistungsfähigkeit nochmal geringer wird und das Gefühl der weitgehenden Lähmung sehr stark wird.

Unter Moclobemid ist der Antrieb subjektiv insgesamt eher besser geworden, die Fähigkeit, die eigene Stimmung und die Gedankenkarussels bewusst zu machen auch. Die Fähigkeit diese positiv zu beeinflussen, hinkt noch, auch nach Abschluss des online-Depressionscoachings, das von meiner Krankenkasse angeboten wurde. Immerhin gelingt es mir immer mal wieder eines der dort kennen gelernten Werkzeuge, die bewusste Neu-/Mehrfachinterpretation von Gedanken und Situationen anzuwenden und im Kopf verschieden negative, neutrale und positive Varianten zu erzeugen und durchzuspielen. Keine dieser Varianten ist jeweils eine objektiv und allein wahre, doch bringt allein dieses Durchspielen manchmal den Absprung von dem Karussell, das die schwarze Dame im Kopf ans Rotieren gebracht hat. Noch gelingt das eher selten.

Ein ambulanter Therapieplatz hat sich noch nicht ergeben, wurde allerdings noch nicht allzu intensiv gesucht, ich hatte gehofft und hoffe immer noch in einer therapeutisch geführten Bewältigungsgruppe an der PIA unter zu kommen, wo mein Arzt tätig ist. Leider hab ich da noch keine Nachricht aber nochmal angefragt. Ich finde die Versorgungssituation für Betroffene, die nicht stationär behandelt werden müssen, können oder wollen, ziemlich katastrophal. Die Tatsache, dass ich in meiner näheren persönlichen Umgebung nicht der einzige Betroffene bin, macht es nicht einfacher.

Gleichzeitig wird mir aber unter Moclobemind, wie schon mal erwähnt, auch – endlich – bewusst, wieviel ich in den letzten Jahren an Kraft verloren habe. Das ist nützlich, z.B. um die eigenen Ressourcen einzuschätzen aber eben auch schmerzhaft und muss erstmal durchlebt werden. Bewusst wird mir auch, wie wenig resilient ich in bestimmten Bereichen geworden bin – ich war da schon immer gefühlt leichter zu beeinträchtigen als der Rest der Welt, aber es ist im Rückblick doch in den letzten zwei Jahren deutlich leichter geworden, mich aus dem Gleichgewicht zu bringen und schwieriger es wieder zu erlangen, soweit überhaupt möglich. Das möchte ich auf Dauer doch wieder ändern, und das ist für mich ein wesentliches Therapieziel. Ich werde wohl in dieser Hinsicht immer hinter der „Normalität“ zurück bleiben, aber ich möchte wenigstens ein Stück weit in diese Richtung kommen und mit dem Rest einigermaßen in Frieden leben.

Für mich interessant ist, wie selektiv sich die depressiven Phasen auswirken, etwas was mit erst in letzter Zeit richtig bewusst geworden ist und ggf. auch therapeutisch relevant ist. Bestimmte Bereiches meines Lebens sind kaum oder doch erheblich weniger als andere betroffen, das ist zum Beispiel mein Engagement in der Selbsthilfe, die mir allerdings auch überwiegend positive Verstärkung bringt. In anderen Bereichen, die teilweise existenzielle Bedeutung haben, bin ich durch depressive Phasen sehr stark beeinträchtigt und gegenüber auch kleineren Rückschlägen sehr empfindlich in dem Sinne, dass diese oft zu zeitweisen Lähmungen jeglicher problemlösenden Aktivität führen und Gedankenkarusselle auslösen, die diese Lähmungen wiederum verstärken. Die Medikation hat mir allerdings unter anderem die Erkenntnis vermittelt, dass es möglich ist von solchen Karussellen früher oder später abzuspringen, immerhin das. Ich würde aber gern noch schneller abspringen  und die schwarze Dame zum Abschluss des jeweiligen Besuches zur Tür hinaus komplimentieren können. Es ist für mich eine der Auswirkungen der Medikation, dass mir viele Dinge im Zusammenhang mit der Depression bewusster und rational zugänglicher geworden sind als vorher, da ich noch glaubte die Mechanismen doch bereits weitestgehend verstanden zu haben. Es ist aber noch ein ständiger Lernprozess mit der Hoffnung, dass besseres Verständnis auch die Bewältigung erleichtert.

Wegschauen

29 Jul

Sollte man vielleicht wirklich manchmal wegschauen angesichts der vielen Schreckensmeldungen, die auf uns einprasseln, wie der Titel des Artikles  „Mut zum Wegschauen“ in der SZ suggerieren könnte?

Kann man überhaupt wegschauen, den Wahnsinn um uns herum verdrängen? Ich vermute nein. Es dürfte mittlerweile illusorisch sein, sich von allen Nachrichtenkanälen abkoppeln zu wollen und einfach Augen und Ohren vor allem um einen herum zu verschließen. Das geht nicht, und es ist vermutlich auch kaum sinnvoll. Wirklich wegschauen und Weghören meint der Artikel aber auch nicht. Noch nicht mal ignorieren meint er, denn auch das ist schwierig bis unmöglich und auch gar nicht sinnvoll. Wenn in meiner Nähe ein Polizeiwagen mit Lautsprecherdurchsage vorbeifährt und mir bedeutet, ich solle in den nächsten Stunden wegen einer Gefahrenlage besser zuhause bleiben, dann ist das sehr sinnvoll diese Aufforderung nicht zu ignorieren sondern in der Regel besser sie zu befolgen und auf weitere Nachrichten zu warten.

Was gemeint ist, ist wohl eher, sich nicht von einer allgemeinen Panik anstecken zu lassen, nicht Ängste bei sich schüren zu lassen, nicht in Aktionismus oder auch Rückzug zu verfallen – und vielleicht auch nicht unbedingt bei jeder Meldung sofort in den Chor der Betroffenen laut einzustimmen, wenn man selbst nicht wirklich betroffen ist. Letztere Aufforderung kann man leicht falsch verstehen und als Herzlosigkeit auslegen. Wenn man ehrlich betroffen ist, wenn man ehrliche Empathie empfindet, dann kann uns darf man diese natürlich zum Ausdruck bringen. Aber man muss nicht pro Forma, weil es eben grad alle so machen, in den großen Chor mit einstimmen, Profilbilder umfärben, „pray for …“ – Memes verteilen, wenn es einen nicht wirklich intensiv betroffen hat. Es ist nicht herzlos, das sein zu lassen und auch nicht pietätlos, in der Stadt wo vor zwei Tagen ein Anschlag geschah wieder „normal“ zu leben und etwas zu tun, was einem Spaß und Entspannung bringt, grillen, ausgehen ect. Es bringt keinem etwas in eine allgemeine Paranoia zu verfallen und aus irrationalen Ängsten öffentliche Veranstaltungen, Bahnhöfe, Flughäfen oder sonstwas zu meiden, am wenigsten denen, die zu Opfern geworden sind. Derer kann man gedenken, selbstverständlich, man sollte sie aber auch nicht instrumentalisieren, wie das immer wieder und praktisch in Sekunden nach einem solchen Ereignis geschieht. Wo wir helfen und nützlich sein können, sollten wir das tun. Des Voyeurimus sollten wir uns enthalten. Dazu gehört auch aus meiner Sicht, dass man nicht begierig jede einzelne Nachricht, die oft genug doch zunächst nur Spekulation ist sofort aufsaugen und vor uns selbst und anderen bewerten. Ich muss zugeben, dass mir das oft auch nicht spontan gelingt, dass ich mich dazu auch erst selbst zur Ordnung rufen muss. Man kann das aber üben.

Das Risiko, Opfer eines Terroranschlages oder auch eines Amoklaufes zu werden ist, selbst wenn sich diese noch erheblich vermehren sollten, gegenüber den ganz alltäglichen Risiken für Leib und Leben, denen wir uns völlig selbstverständlich ohne mit der Wimper zu zucken jeden Tag aussetzen, verschwindend gering. Genau diese irrationale Angst, diese vermeintliche Ohnmacht (die in vieler anderer Hinscht viel realer ist als gerade bei den Anschlägen), die sich ausbreitende Paranoia ist ja das, was zumindest die Terroristen bezwecken, und womit sie ganz offensichtlich recht erfolgreich sind, wenn ich die vielen Äußerungen zur Angst aus meiner Umgebung  bedenke. In der Zeit zwischen den 70ern und 90ern kamen in Deutschland im Durchschnitt pro Jahre doppelt so viele Menschen durch Terroranschläge ums Leben wie in den Jahren danach bis heute. Amokläufe gab es zu jeder Zeit, über die Opferzahlen habe ich keine konkreten Informationen, ich glaube aber nicht, dass sie früher wesentlich unter den heutigen lagen. Es ist um eine vielfaches wahrscheinlicher an seinem Esssen zu ersticken als Opfer eines Anschlages zu werden. Das Essen stellen wir ja auch nicht deshalb ein, weil es die sehr geringe Wahrscheinlichkeit gibt, dabei ums Leben zu kommen, warum dann die groteske Angst vor Terroranschlägen, bei denen die Wahrscheinlichkeit zum Opfer zu werden noch viel geringer ist? Das Risiko Opfer zu werden ist selbst dann noch viel geringer, wenn die Anschläge noch deutlich zunehmen sollten.

Wir sollten gelassener mit den Geschehnissen umgehen, uns informieren wie groß, bzw. wie winzig klein die Risiken im Vergleich zu anderen sind. Angst war schon immer ein schlechter Ratgeber und nützt niemandem außer den Tätern. Gelâzenheit auch im Eckhartschen Sinne, Gleichgültigkeit anstreben nicht im negativen Sinn als Wegschauen, sondern die Dinge und Geschehnisse gleich gültig sein zu lassen, sie gelten zu lassen so, wie sie nun einmal geschehen sind und sich nicht rückgängig machen lassen.

Faran

20 Mär

Als kleinen Einschub eine Gruppe für die ich letzten Sommer im Zusammenhang mit Anna RF schon mal einen eigenen Beitrag ins Auge gefasst hatte.

Orientalisch orientiert an der Musik der Länder wo man „starken schwarzen Tee aus kleinen Gläsern trinkt“ aber nicht tradierte Musik sondern eigene Kompositionen. Für mein Empfinden auch meditativ, jedenfalls für mich sehr beruhigend. Wüstenmusik, sie geben als „Adresse“ in ihrem Kontaktformular auch „Faran Ensemble, The Desert, Israel, The Middle East“ an.

Zwei Stücke von ihnen in der Wüste sitzend und musizierend.

Leseempfehlung

18 Mär

Ob man alles  so auf die Spitze getrieben sehen muss, weiß ich nicht. Grundsätzlich finde ich den Beitrag sehr lesens- und bedenkenswert und finde viele meiner eigenen Gedanken zum Thema wieder. Vielleicht muss es erstmal so zugespitzt ausgedrückt werden, damit endlich gründlicher nachgedacht wird.

Ein langer Text von Wolfgang Brosche bei den Kolumnisten.

Hancock über Buddhismus und Kreativität

13 Mär

Herbie Hancock, den ich, wie schon öfter erwähnt, als Musiker außerordentlich schätze, hat am Mahindra Humanities Center, Harvard in 2014 eine beachtenswerte Reihe von 6 Norton-Vorlesungen gehalten (alle zusammen hier). Nachdem ich mehr oder weniger durch Zufall auf die 6 und letzte seiner Vorlesungen gestoßen war (Once Upon a Time) bin ich nach längerer Zeit ebenfalls mehr oder weniger zufällig auf die Reihe zurückgekommen und habe seinen Beitrag über Buddhismus und Kreativität entdeckt. Auch wenn ich ein etwas anderes Konzept von Buddhismus habe und eher dem nackten Zen zugeneigt bin, hat mich der Beitrag sehr fasziniert, weil m.E. einiges an Weisheit aus ihm spricht, die man bei allem angehäuften Wissen bei vielen gebildeten Leuten oft vermisst.

Beim ersten Sehen und Hören wird man vermutlich auch noch nicht alle Aspekte  wahrnehmen, jedenfalls geht es mir so, und ich werde mir wohl die Zeit für ein zweites und drittes Mal nehmen müssen. Aber schon beim ersten Mal fand ich diesen Beitrag sehr faszinierend und erhellend, und mir wurde einiges von dem, was ich vor fast 4 Jahren in einem Konzert erleben durfte, klarer. Der Vortrag dauert fast 2 Stunden und ist eine Herausforderung für Leute, die wie ich zwar leidlich Englisch verstehen aber eben doch von fließender Beherrschung weit entfernt sind. Trotzdem lohnt es sich diese Herausforderung anzunehmen 😉

Ich hoffe, mit dem Vorsatz, mir die restlichen 4 noch nicht gehörten Beiträge der Reihe ebenfalls anzuhören nicht zu lange in Verzug komme.

Ein letzter Pfotenabdruck hat sich still und leise im Novembernebel verloren

27 Nov

hat es ihre gute Freundin treffend formuliert.

Die Chaoskatze ist heute morgen eingeschlafen und wird von nun an ewig weiter schlafen.

Ihr letzter Pfotenabdruck mag sich heute verloren haben. Ihre Spuren werden sich sicher nicht so schnell verlieren, nicht in den Köpfen und Herzen derjenigen, die ihre Geschichte verfolgt haben, und wohl schon gar nicht derjenigen, die sie persönlich kannten, zu denen ich leider nicht mehr zählen konnte.

Ihren Blog habe ich über Jahre verfolgt, und sie ist mir auf besondere Weise nahe gewesen. Ihr Umgang mit einer Erkrankung, von der schon lange feststand, dass sie sie eines nicht zu fernen Tages umbringen würde, ist beispielhaft dafür, wie aufrecht man das tun kann, ohne sich aufzugeben. Ich möchte nicht von Kampf reden, ich mag dieses Wort in einem solchen Zusammenhang nicht, sie hat es meines Wissens auch selbst nicht benutzt. Aber sie ist ihren Weg stets mit erhobenen Haupt gegangen. Sicher so speziell kein Weg für jeden, aber sehr bedenkenswert. Sie hat mich vieles gelehrt, und das dürfte vielen anderen ebenso gegangen sein, und dafür bin ich ihr dankbar. Nicht viele hinterlassen in einem viel längeren Leben so tiefe Eindrücke.

Ich hoffe, Ihre Geschichte wird uns erhalten bleiben, zum Nachlesen für die, die sich mit ihr verbunden fühlten, und zum Entdecken für andere, vielleicht auch als Anregung für den Umgang mit einer ähnlichen Lage.

Ihr Tod erfüllt mich mit großer Trauer. Dass sie friedlich und zuletzt ohne großes Leid gehen durfte, ist ein kleiner Trost. Ich denke an ihre Angehörigen, die, die ihr persönlich nahe standen, und die vielen anderen, die sich ihr verbunden fühlten und fühlen. Ich wünsche ihnen Kraft und Trost.

Wenn es einen  Katzenhimmel mit Metalbands und Motorrädern gibt, wird sie genau dort sein.