Archiv | August, 2016

Vorsicht Wutrede

28 Aug

An anderer Stelle habe ich als Kommentar auf einen geteilten Artikel in „Jetzt“ bei der SZ die Sau rausgelassen, weil ich Wut im Bauch hatte. Die hab ich immer noch, und wenn ich mir den Kommentar nochmal so durchlese, finde ich, dass er wirklich genau das wiedergibt, was mir zum Thema schon seit längerem immer wieder im Kopf herum schwirrt. Daher hier auch nochmal, unbearbeitet, so wie er mir aus der Tastatur geflossen ist.

Es bestand bei denkenden Menschen nie ein Zweifel daran, dass wir das und noch einiges mehr schaffen können.
 
„Die Rechtspopulisten der AfD sind in manchen Landstrichen zur drittstärksten politischen Kraft aufgestiegen. Was haben sie bisher geschafft – außer mehr Hass?“
 
Nix! Und ich möchte hinzufügen: Was haben die Seehofers, Schäubles, die Misere und alle anderen Querschützen denn konkret so geschaft? Auch nix! Geht es uns durch ihre Meckerei und ständigen rein taktischen und personalmobbenden Attacken irgendiwe besser, als es uns ginge, wenn sie den Blödsinn unterlassen hätten? Nein, im Gegenteil. Jetzt haben wir die sich wie Karnickel vermehrenden und wie Schafe den Nazi-Unsinn nachblökenden „besorgten“ rechten Bürger am Hals, woran Seehofer und Konsorten einen gehörigen Anteil haben, obwohl sie ständig behaupten, gerade die in die Wähler der gemäßigten Perteien „integrieren“ zu wollen. Angesichts dieser Arschl…er kann ich gar nich so viel essen wie ich in Richtung gewisser Exponenten der Union aber auch der Linken, der SPD und der Grünen kotzen möchte.
 
Hätten die Deppen einfach mal mit angepackt, könnte Deutschland ein Vorzeigemodell in Sachen Flüchtlingspolitik sein. Hätten diese dämlichen Bedenkenträger nicht alle ins das Gemecker der anderen (Nicht)Europäer eingestimmt, könnte jetzt einiges besser und vor allem menschlicher sein bzgl. der Flüchtlinge. Vielleicht hätte man auch bei den Franzosen und den Briten was bewegen können, die sich am Kanal einiges an Kosten hätten sparen können.
 
… wenn man einfach mal mit etwas Selbstvetrauen und ohne allzu große Rücksicht auf Konzenrinteressen und die damals eher noch wenigen rechten Deppen angepackt hätte. Wenn man das Engagement der vielen, vielen Freiwilligen ernst genommen, durch Worte, Statements und Taten honoriert und damit gezeigt hätte, dass hier sehr wohl der Wille und die Ressourcen zum „wir schaffen das“ vorhanden waren, statt sie am langen Arm verhungern zu lassen und Ausländerfeinde mit der Betreuung von Ankömmlingen zu betrauen, die nichts weiter wollten als sich mit denen, die sie ablehenen, ein goldene Nase zu verdienen. Statt zuzuschauen, wie von Rechten unterwanderte Polizei in Dunkeldeutschland Ermittlungen gegen rechte Straftäter be- und verhindert. Die Liste dessen, was man hätte tun können aber unterlassen hat und was man hätte unterlassen können aber getan hat, ist endlos.
 
Jetzt allerdings haben wir den Salat, und der wird Merkel angehangen, die zuletzt auch einiges falsch gemacht hat, falsch machen musste, weil sie sonst auch den kläglichen Rest ihres einstigen guten Konzepts hätte aufgeben müssen, die aber gemessen an allen anderen am wenigsten für die Misere kann.
Ich bin wahrlich kein Merkel-Fan gewesen und bin es immer noch nicht. Doch dieses „wir schaffen das“ war eine der vernünftigsten Sätze, vielleicht der beste, den sie je gesagt hat. Kaputt gemacht haben das andere, aus überwiegend egoistischen Motiven, und die sollten sich schämen.

Auch an dieser Stelle nochmal

25 Aug

und aus immer wieder mehr oder weniger aktuellem Anlass:

Du sollst deinen Nächsten seines Glaubens wegen nicht braten, zumal du ihn nicht essen kannst.

Georg Christoph Lichtenberg

Zwischendurch

24 Aug

Es ist ein wenig still geworden hier. Ich habe einiges um die Ohren, nicht zuletzt den ein oder anderen Krankenhausaufenthalt, denen noch ein oder zwei weitere folgen werden. Und im September knuddeln sich die Auswärtstermine schon wieder reichlich. Dann wird auch – hoffentlich – das Weihnachtsgeschäft beginnen.

Ich dachte, ich lass mal zwischendurch was hören.

Von Gabby Young war hier schon öfter zu hören, weil ich sie sehr mag und sie sozusagen ein wenig Leidensgenossin ist. Und vor längerem hatte ich ja mal das Thema Walzer. Daher einfach so zwischendurch ein (weiterer) Walzer von Gabby Young.

Wieder mal Organspende

17 Aug

Ich weiß, dass ich damit den Tod eines bekannten Menschen etwas intrumetalisiere, aber das Thema liegt mir, wie Mitleser bereits gemerkt haben werden, am Herzen.

Die Familie des an einem Schädel-Hirn-Trauma verstorbenen Kanutrainers Henze hat der Organentnahme zugestimmt, und vier Organe wurden bereits transplantiert. Etliche Medien machten dann mit dieser oder ähnlichen Überschriften auf wie die Welt Toter Kanu-Trainer Henze rettet vier Menschenleben . So richtig passend finde ich das nicht, es hätte gereicht einfach nur zu schreiben, dass seine Organe transplantiert wurden.

Die Entscheidung der Familie verdient natürlich höchsten Respekt. Ich weiß nicht, wie Henze selbst zu dem Thema stand, und ob er seine Angehörigen über seine Ansichten informiert hatte. Aber hier ist wieder einmal davon die Rede, dass die Entscheidung von den Angehörigen getroffen wurde, vermutlich getroffen werden musste, weil vielleicht kein Organspendeausweis vorlag.

Die Angehörigen in dieser sowieso schon schwierigen Siatuation mit der Entscheidung zu belasten muss nicht sein. Auch wenn man sich gegen eine Organspende entscheidet, aus welche Gründen auch immer, und alle müssen respektiert werden, ist ein Organspendeausweis, in dem eben diese Entscheidung niedergelegt ist, hilfreich, da sie die Angehörigen entlastet. Eine positive und entsprechend dokumentierte Entscheidung ist ebenfalls sehr hilfreich, im Zweifel bewahrt es davor, dass die eigene positive Einstellung dazu von den in der Situation überforderten Angehörigen vielleicht aus Pietätsgründen nicht berücksichtigt und einer Organentnahme widersprochen wird.

Ich bitte daher eindringlich alle, sich über ihre eigene Einstellung Gedanken zu machen, eine Entscheidung – dafür oder dagegen – zu treffen und, am wichtigsten, diese zu dokumentieren, am besten in Form eines Organspendeausweises. Diese Entscheidung kann übrigens jederzeit geändert werden. Es gibt ihn übrigens auch ausfüllbar als Download, z.B. hier. Ausgefüllt ausgedruckt und laminiert ein kleines aber im Zweifel sehr nützliches Accessoire 😉