Seit Wochen meinte ich eigentlich, was dazu schreiben zu sollen. Ich hab mich stattdessen auf rechten Facebookseiten rumgetrieben, Seitenhiebe verteilt und die ein oder andere Beleidigung kassiert. Nicht selbst eine eigene Stellungnahme verfasst zu haben war trotzdem irgendwie unbefriedigend. Hier ist eine, die ich Wort für Wort unterschreibe, und ich glaube, man wird es mir nachsehen, wenn ich jetzt nicht auch noch selbst hinterherschiebe, weil das eigentlich fast nur die Wiederholung des Gnaddrigschen Beitrages wäre.
Seit Monaten ist die sogenannte Flüchtlingskrise ein Dauerbrenner in den Medien, in der Politik und natürlich am Stammtisch (bzw. neuerdings auf der Straße, wo man besorgt spazierengeht). Die gut 440.000 Asylbewerber im letzten Jahr (Quelle) bleiben zwar deutlich hinter der mehrfach kolportierten Prognose von einer Million zurück, sind aber trotzdem eine ganze Menge Volk. Die alle unterzubringen, zu versorgen, die Asylanträge einzeln zu prüfen usw. ist kein Pappenstiel.
Viele Leute gönnen den Leuten das Hiersein nicht, gönnen ihnen Kost und Logis und Taschengeld nicht (als ob von den Meckerern auch nur einer freiwillig in einen mit Stoffbahnen abgetrennten Verschlag in einer mit Hunderten belegten Halle ziehen würde, weils da so schön ist) und zeigen eine so ausgeprägte Mitleidlosigkeit, dass es zum Heulen ist.
Das Recht auf Asyl steht im Grundgesetz und ich sehe nicht, wie man die Leute an der Grenze abweisen kann, ohne das Grundgesetz zu verbiegen…
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